Meine Forderungen für die Gemeinderatswahl 2020 Wien
1- Für alle Wiener Schulen 2 Wochenstunden Angebot: Empathie, soziale Verantwortung und Zivilcourage
Leider haben auch die letzten Ereignisse in Favoriten gezeigt, dass wir mehr qualitative Sozialarbeit für Kinder und Jugendliche brauchen. Damit diese Sozialarbeit keine Augenauswischerei ist, muss dieser Unterricht dementsprechend gestaltet werden. Der Lektor muss zunächst auf gleicher Augenhöhe mit den Schülern agieren, was die erste Voraussetzung ist, um die Jugendlichen erreichen zu können. Das Wichtigste Tool für so eine Schulung sollte negative Dialektik sein, wodurch mit viel Diskussion und Beteiligung didaktisch das Falsche herausgefunden werden soll. Das Ziel dieses Unterricht ist die Stärkung des Empathiegefühls und der Sozialverantwortung mit Rollentausch, dem Training aktiver Diskussionskultur und der Stärkung von Zivilcourage. Dieser Unterricht wird mit unterschiedlichen Experten von der Polizei, Interventionsstelle , Ombudsstelle, usw. ergänzt.
2- Mit vollem Lohn und Bezug 30 Wochenstunden
Das größte Problem unserer Zeit ist viel Arbeit und wenig Zeit. Eine Life-Work Balance kann man nur mit einer reduzierten Arbeitszeit erreichen. Die Stadt Wien ist kein gewinnorientiertes Unternehmer daher kann sie sich leisten alle seine Arbeitsverträge auf 30 Wochenstunden zu reduzieren und somit mehr Beschäftigte und weniger Arbeitslose zu erreichen. Noch wichtiger ist, dass alle Arbeiter und Angestellte der Stadt Wien auch genügend Zeit für ihre Familie und für Engagement in der Gesellschaft haben.
3- U Bahn Zeitungen verbieten
Alle Plätze und Räume der öffentlichen Verkehrsmittel sind Teil der öffentlichen Nutzung, daher haben Zeitungen, die in erster Linie Vorurteile fördern und Hassbotschaften verbreiten dort nichts zu suchen. Der gesellschaftliche Frieden wurde durch diese Hetzblätter im U- Bahn Bereich sehr verschlechtert. Wir fordern nicht nur das absolute Verbot aller U-Bahn Zeitungen, sondern auch dass alle Inserate und Förderungen der Stadt Wien, welche den rassistischen, sexistischen und menschenverachtenden Zeitungen und Zeitschriften zu Gute kommen, untersagt werden. Daher soll die Stadtregierung nicht Hetze und Hass unterstützen, sondern selbst eine Gratis Zeitung herausgeben oder Formate unterstützen, die kleine und mittlere Verlage und lokale Unternehmen unterstützt. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass diese Verlage einen Wien Bezug und Wien Schwerpunkte haben. Es ist wichtig Künstler, Journalisten und kreative Köpfe dadurch zu unterstützen.
4- Altenheime neu Denken: Unser Altenheim Modell ist sehr modern und modernistisch nach einem Kasernensystem strukturiert. In Österreich beträgt der durchschnittliche Aufenthalt in Altenheimen in etwa ein Jahr. Als Taxilenker sind die Hälfte meiner Kunden alte Personen, ich kenne beinahe jedes Altersheim der Stadt Wien. Die Verbannung und Kasernierung der Alten ist nicht in Ordnung. Diese Leute verlieren jeden Zugang am Leben und vor allem verlieren sie die Realität. Jeden Morgen beim Frühstück wird der nächste Tod erwartet. Das ist kein Generationenvertrag. Die Alten sollen gemeinsam mit jungen Familien und von Kinder umgeben leben dürfen. Als sofortige Maßnahme können die bestehenden Altersheime nach und nach an Studenten und Jungfamilien geöffnet werden, welche durch gezielte Anreize und soziale Projekte angeworben werden, damit die Hürden dieses Zusammenlebens überwunden werden können. Städteplanerisch und architektonisch müssen Neubauten neu gedacht werden. Pensionisten und Familien mit Kindern sowie Kindergarten und Spielplätze sollen neben- und miteineinander funktionieren. Das Altern soll wieder sichbarer Teil der Gesellschaft werden, Kinder sollen wieder von der Erfahrung älterer Generationen profitieren und Zeit mit Pensionisten verbringen dürfen.
5- Solidarische Ökonomie; Unser exportorientiertes Produktionssystem basiert auf Sklavenarbeit. Viele unserer zivilisatorischen Errungenschaften sowie die Versicherung und der Arbeitsvertrag wurde im Laufe der Sklavenarbeit entwickelt. Dieses System basiert auf Gier, Raub, Profit, Ausbeutung und Gewinn. Diesem alten bewährten und angestrebten Wirtschaftsmodell müssen wir eine Alternative entgegen setzen. Stichwort “Solidarische Ökonomie”, entlehnt von der brasilianischen Gewerkschaft, basiert auf simple Strukturierung. Solidarische Ökonomie ist ein ethisches und wirtschaftliches Umdenken. Der Unternehmer ist auch gewinnorientiert, aber nach allen Ausgaben inklusive Investition und Weiterbildung wird mit dem Gewinn die örtliche Kultur, Kunst und Sportaktivitäten unterstützt. Ein wichtiger Ansatz von solidarischen Unternehmen ist, dass der Lohnunterschied zwischen Höchstverdiener und Niedrigverdiener nicht mehr als 3000 Euro sein darf. Diese Unternehmen sind für den freien Finanzmarkt nicht attraktiv genug daher kriegen sie keine Kredite. Die Stadt Wien könnte solche Unternehmen fördern. Nur mit so einem Alternativmodell können wir dem derzeitigen System etwas entgegenwirken - gerade in unserer Corona Zeit.
6- Anonyme Bewerbung; Alle Bewerbungen der Stadt Wien sollen ohne Namen und Bild gemacht werden. Somit möchten wir den strukturellen Rassismus überwinden. Nach einer Studie in Deutschland muss ein Bewerber mit nicht Deutsch klingendem Namen acht Mal mehr Bewerbungen schreiben, als jene Bewerber mit Deutsch klingendem Namen. Die Praxis der anonymen Bewerbung wird bereits seit 8 Jahren in Großbritannien erfolgreich umgesetzt. Mit diesen Maßnahmen schafft es jede Person, welche den Qualifikationsanforderungen entspricht, zumindest zu einem Vorstellungsgespräch.