Motivationsschreiben Heute Zeitung
Sehr geehrter
Frau .............................
Ich habe
heute mit ...................... gesprochen und er hat
mir von dieser Stelle berichtet. Mein CV ist aktuell
und ich brauchte nur noch ein Motivationsschreiben. Ich
als Österreicher mit "Migrationshintergrund" ( Was es
bedeuten soll habe ich immer noch nicht verstanden). Seit
15 Jahren lebe ich in Wien. Geboren in der Türkei,
aufgewachsen bis sieben Jahre in Deutschland, dann zurück in die
Heimat. Mit 22 wieder zurück in die neue Heimat. In Wien habe ich meine
schönsten Jahre verbracht. Wie Karl Kraus, Egon Friedel, Thomas Bernhard, und
Ivo Andric geliebt und auch gehasst. Ein typische
ambivalente Wiener Neurose. Angefangen mit Pizza-Lieferung,
studiert, als Taxifahrer gearbeitet und bei verschiedenen Zeitungen tätig
gewesen. Seit einem Jahr gebe ich die Zeitschrift Der-Wisch http://der-wisch.net/ selbst heraus.
Zwischendurch halte ich Vorträge, Seminare und Workshops als Philosophische
Beratung http://www.philosophie-beratung.net/ . Ich
habe gemeinsam mit dem Kardinal und mit dem Präsidenten der
Islamischen Glaubensgemeinschaft Podiumsdiskussionen geführt.
Ich habe mich bis
jetzt beim Standard, Kurier und Österreich beworben. Die
Presse, die Krone und Heute waren für mich nicht denkbar.
Aber ich wollte diese Gelegenheit für einen neuen Anfang
nützen. Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund wächst fast exponentiell. Die sind
nicht nur Gastarbeiter sondern auch Gast-Unternehmer. Seit Jahren
versuchen österreichische Medien das Thema Migrantionshintergrund
anzusprechen. Der Standard hat es leider separiert und somit eine
Totgeburt verursacht. Die Presse und der Kurier scheitern wegen ihrer
eigenen Blindheit.Die Wiener Zeitung versucht sich mit Simon Inou.
Österreich versucht mit seiner Art die türkischen Unternehmer
zu gewinnen aber ihre Berichterstattung verhindert diese
Berührung. Seit Jahren beobachte ich in der österreichischen
Medienlandschaft einen miserablen Zustand. Die Berichte für
und über Migranten ( besonders Türken) sind wie ein
Kolonialreport. Als Außenseiter über eine abstrakte Entität mit vielen
Klischees, das ist die österreichische Berichterstattung über
Migranten, Türken und Muslime. Ich schreibe jetzt für eine
Online Türkisch-Österreichische Webseite eine Kolumne http://www.haberjournal.at/ . Ich
schreibe auch einen eigenen Blog http://sinanertugrul.blogspot.co.at/ . Ich werde
auch weiterhin schreiben, wenn es sein soll nur in meinem Blog. Weil
schreiben für mich eine Befreiung ist.
Ich
möchte mit meinen Erfahrungen eine neue Perspektive für
die Heute Zeitung mitbringen. Keine eigene migrantische Redaktion, nur Berichte von
Wien und Österreich. Die Heute Leser haben Efgani Dönmez zu
viel gelesen und gesehen. Efgani Dönmez hat bei der letzten Wahl 1052
Vorzugsstimmen erhalten. Resül Ekrem Gönültas 12.717. Somit wurde Resül
Ekrem Gönültas nach Fayman (21.252 Stimmen) zweiter Politiker (
Omar el Rawi 3339 Stimmen) in der SPÖ.Es war der erste Versuch ohne
wirklicher Vorbereitung. Ich möchte einen Bericht über
einen Wiener Politiker schreiben, vielleicht ein Interview. Er ist
ein wichtiger politischer Akteur in der Stadt. Ein
Bericht über die größte türkische Supermarktkette. Die sind auch für
viele Österreicher eine Marke, wo sie auch gerne einkaufen gehen.
Eine Meidlinger Moschee betreibt in Niger Hilfsprojekte. Als
österreichische NGO machen Entwicklungshilfe in Niger Afrika.
Einen Bericht darüber zu schreiben, vielleicht auch ein Interview
machen. Ich möchte aber nicht die bekannten
Gesichter wie Atilal Dogudan oder Efgani Dönmez, sondern die
Nichtsichtbaren. Ich möchte auch für meine Stadt etwas beitragen.
Heute ist eine wichtige Zeitung, die können auch für ihre
Gesellschaft beitragen. Sie müssen mich nicht
einstellen, aber bitte wagen sie diesen Schritt auch mit anderen
Journalisten und beginnen sie ein neues Zeitalter, ohne
Segregation oder Separation, nicht von außen sondern
von innen. Nicht über die Menschen sondern für die Menschen.
Integrieren sie bitte diesen Gesellschaftsteil in ihre Berichterstattung
und gewinnen sie somit neue Märkte und neue Werbequellen. Ihr Leserziel
wird somit erweitert. Es leben in Österreich 500.000 Muslime davon
350.000 Türken. Als potentielle Werbezielgruppe werde ich diese Menschen
nicht der Konkurrenz überlassen.
Es ist Ramazan
Fastenmonat, eine wunderschöne Zeit für uns, es ist sowie ihr
Weihnachten, es wird überall mit allen
Größen Fastenbrechen gefeiert. Diese sind
österreichische Unternehmer und NGO's. Ich bekomme immer eine
Freude , wenn in diesem Land Weihnachten ist. Als
Taxilenker habe ich vor Weihnachten immer den meisten Umsatz gemacht.
Ramazan ist auch so eine besinnliche Zeit für uns. Die
Kriminalität in der Türkei während Ramazan sinkt %80.
Ich denke das ist gut für unsere Stadt. Die Türken sind nicht
kolonialisiert, deswegen ist ihnen ein politischer Islam mit Gewalt
nicht bekannt. Der gehasste Türken Premier ist ein Politiker
der sehr gut organisiert ist und seit 12 Jahren an der Macht
bleibt. Politischer Islam in der Türkei war und
ist immer politisch aber ohne Gewalt. Die
Muslime wurden in der Türkei 4 mal vom
Militär geputscht und dennoch
wurden sie niemals gewalttätig. Sie haben immer wieder in der
Politik Parteien gegründet und nicht Terrororganisationen. Für
Österreich ist das der beste Weg gegen alle radikalen
Strömungen des Post-kolonialen politischen Islams; ein
türkisch muslimischer Weg. Sie werden keine einzige
türkische Moschee finden, die auf irgend eine weise radikal
ist. Keine der sogenannten Islamisten haben mit der
türkischen Community zu tun. Ich möchte auch gerne von
Wiener Moscheen berichten. Eine Moschee in Niederösterreich ist
ein modernes architektonisches Meisterwerk. Die Raumnutzung
und ästhetische Örtlichkeit aber auch gleichzeitig eine
Moschee tief im Pröll Land.
mit freundlichen
Grüßen
Es tut mir
Leid, es ist eher eine Plädoyer geworden als ein Motivationsschreiben.
Ich kann aber wenn es sein soll, weniger pathetische Texte
schreiben für Heute Leser. Außerdem ist in meinem CV nicht zu sehen, aber vor zwei
Monaten habe ich meine erstes türkische Sachbuch veröffentlicht.
Mein erstes Buch war eine Kurzgeschichte auf
Deutsch.
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